Linkjuice
Digitale Empfehlungen im Sinne von Backlinks haben in der Suchmaschinenoptimierung einen hohen Stellenwert, denn sie geben Suchmaschinen sowie Usern Aufschluss darüber, wie „wertvoll“ eine Webseite ist. Hat sie viele Empfehlungen, scheint sie auch von Relevanz zu sein. Die Empfehlung bzw. der Wert der Webseite wird über den sogenannten Linkjuice übertragen. Dieser „Saft“ ist ein dynamisches Konstrukt, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird und stetig im Fluss ist, weshalb viele den Linkjuice auch als fliessendes Gewässer versinnbildlichen. Im Allgemeinen beinhaltet er alle positiven Eigenschaften, die Einfluss auf eine Webseite nehmen können.
Über die Verteilung des Linkjuices
Zwei wichtige Faktoren für ein positives Ranking im Zusammenhang mit Linkjuice ist die Anzahl der verlinkenden Webseiten – also wie viele Webmaster setzen einen Backlink? – und die Qualität dieser Webseiten, die bis vor einigen Jahren durch den sogenannten PageRank dargestellt wurde. Jede Webseite, die einen Link mit „dofollow“-Attribut auf eine andere Page setzt, vererbt einen Teil dieses PageRanks, der wiederum von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Der Linkjuice einer Webseite ist auf alle Links gleich hoch aufgeteilt. Bei einer Webseite mit 50 ausgehenden Links erhält jeder Verweis 1/50 des „Saftes“. Angenommen ein Teil dieser Backlinks ist mit dem Attribut „nofollow“ markiert, also als nicht Linkjuice vererbender Verweis, liegt der Anteil dennoch bei 1/50 pro Link. Hat eine Webseite nur wenige ausgehende Links, ist jeder einzelne Verweis mehr wert als bei wenigen Empfehlungen auf andere Webseiten. Bis 2008 gab es diese gleichmässige Verteilung nicht, denn zuvor wurde der Linkjuice auf alle Links mit „dofollow“-Attribut verteilt. Ein „nofollow“-Link hatte demnach keinen PageRank. Heute schon, weshalb der Backlink Linkjuice im Grunde „verschwendet“.
Den Fluss gezielt auf der Webseite steuern
Den Linkjuice, der durch die Webseite fliesst, kann man steuern, um wichtigen Seiten mehr Wert zu kommen zu lassen und weniger wichtige ausschliessen zu können. Erhält eine Webseite viele externe Links hat sie viel Linkjuice, der auf die eigenen Unterseiten verteilt werden will, damit nur ein geringer Anteil durch ausgehende Links abfliesst. Das Kontrollieren bzw. Lenken des Linkjuice nennt man Link Sculpting. Während man bis vor einigen Jahren hierzu einfach das „nofollow“-Attribut setzte, wird heute unter anderem mittels JavaScript, htaccess-Dateien und iFrames das Link Sculpting betrieben.