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Bad Neighbourhood

Bad Neighbourhood – Achtung vor schlechten Nachbarn

Niemand mag schlechte Nachbarschaft. So mancher Zwist über den Gartenzaun ging schon vor Gericht und hat allen Beteiligten Mühe und Nerven gekostet. Leider kann man nie ganz ausschliessen, einen (oder mehrere) unangenehme Zeitgenossen als Nachbarn um sich zu haben. Doch man kann dieses Risiko reduzieren, in dem man sich in besseren Vierteln umsieht. Dieses Prinzip gilt ebenso für die Online-Welt. Denn auch dort gibt es Bad Neighbourhood. Und die kann einem im schlimmsten Fall Bemühungen rund um SEO ordentlich verderben. Was es damit auf sich hat und wie sich diese zeigt, erfahren Sie hier.

Das Internet als Stadt mit besseren und schlechteren Vierteln

Stellen wir uns einfach einmal eine typische Grossstadt vor. Da besteht das schicke Einkaufsviertel, in dem sich Juweliere und Filialen von Trendmarken ansiedeln. Dann gibt es das beruhigte, gutbürgerliche Areal am Stadtrand. Und irgendwo dazwischen befindet sich der verrufene Stadtteil, der im besten Fall in der Kriminalitätsstatistik hervorsticht. Wo werden sich die Menschen eher ansiedeln? Wo lohnt es sich, ein neues Geschäft zu eröffnen, um massig Kunden anzuziehen? Sicherlich nicht in der Gegend mit dem schlechten Ruf. So ähnlich darf man sich auch die Online-Welt vorstellen. Es gibt Seiten mit guter Reputation und solche, die gegen alle möglichen Google Webmaster Guidelines verstossen, die sogenannte Bad Neighbourhood.

Was kennzeichnet eine Bad Neighbourhood?

Websites, die als Bad Neighbourhood gelten, sind jene Seiten, die grundlegende Standards zur Suchmaschinenoptimierung missachten und zum Beispiel noch immer Black Hat SEO nutzen. Dies zeigt sich in folgendem Vorgehen:

  • Keyword Stuffing und andere Spam-Massnahmen
  • In Massen gekaufte Backlinks oder Linktausch
  • Content ohne Mehrwert
  • Cloaking (das Erstellen von zwei verschiedenen Seiten jeweils für den User und für den Crawler)
  • Hidden Content (das Unsichtbarmachen von Keywords)
  • Doorway Pages (für Suchmaschinen erstellte Seiten, die nur dazu dienen, den Nutzer auf eine andere Zielseite weiterzuleiten)
  • Duplicate Content und Urheberrechtsverletzungen

Webseitenbetreiber, die diese Methoden nutzen, müssen damit rechnen, von Google abgestraft zu werden und mit dem Website-Ranking massiv abzufallen. Entsprechende Seiten sind als Bad Neighbourhood zu werten und schädlich für andere, eigentlich gute Seiten.

Spam Webseite

Wie wirkt sich die schlechte Nachbarschaft auf die eigene Website aus?

Die Nähe zu dieser Bad Neighbourhood kommt in erster Linie durch Links zustande – und zwar durch ausgehende Links als auch durch Backlinks gleichermassen. Wenn Sie als Seitenbetreiber zu viele ausgehende Verlinkungen auf dubiose Seiten setzen, die ins Visier der Suchmaschinen geraten sind, fällt dies auf Sie selbst zurück. Auch wenn Sie zu viele Backlinks von diesen Websites erhalten, geht dies zu Ihren Lasten. Die Folge: Das Ranking Ihrer Website in den Suchergebnissen kann sich durch diese Bad Neighbourhood verschlechtern – auch wenn Sie sonst an sich eine einwandfreie Reputation errichtet haben. Mitgehangen, mitgefangen, heisst es sozusagen. Genau deswegen sollten Sie ganz genau darauf achten, wohin Sie verlinken und woher Sie Backlinks beziehen oder gar unfreiwillig bekommen.

Was kann man gegen Bad Neighbourhood machen?

Linkbuilding, im Rahmen der SEO-Strategie, muss aus diesen Gründen nachhaltig, organisch und vor allem behutsam erfolgen. Bei der Wahl der Seiten, zu denen Sie verlinken, haben Sie natürlich freie Hand. Somit können Sie genau bestimmen, wohin Ihre Links gehen sollen.

Aber wie erkennt man nun, ob eine andere Website tatsächlich Bad Neighbourhood ist? Nun: In vielen Fällen hilft eine oberflächliche Betrachtung bereits:

  • Werden Backlinks verkauft?
  • Wird Spam betrieben?
  • Ist der Content nutzlos?
  • Werden Sex, Glücksspiel und andere anstössige Themen beworben?
  • Wird anderweitig gegen Google Richtlinien verstossen?

Wenn eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, ist es ratsam, von dieser Nachbarschaft wegzuziehen. Für den Fall, dass bereits schädliche Links bestehen, sollten Sie Ihr Linkprofil immer wieder auf den Prüfstand stellen. Dafür nutzen Sie beispielsweise die Google Search Console, um eine Liste aller bestehenden Links zu erstellen. Die Linkliste müssen Sie allerdings manuell durchgehen. Und während Sie als Webseitenbetreiber stets die Kontrolle über ausgehende Links haben, ist dies bei Backlinks nicht immer der Fall. Schliesslich können Sie sich zwar aussuchen, mit welchen Seiten Sie sich abgeben und aus welchen Quellen Sie Backlinks beziehen möchten, aber es liegt nicht in den eigenen Händen, wenn ungefragt schlechte Verlinkungen auf die eigene Seite erfolgen. Schädliche Links aus Bad Neighbourhood lassen sich in letzterem Fall allerdings mit dem Google Disavow Tool entwerten. Vorsicht: Das Tool möchte bedacht eingesetzt werden. Hier ist es ratsam, SEO-Experten zurate zu ziehen.

Backlinks

Achtung: Nicht immer sind die Nachbarn schuld

Auch wenn es wie so oft sehr leicht fällt, die Schuld beim anderen zu suchen – manchmal sind Fehlentwicklungen nicht immer auf die schlechte Nachbarschaft zu schieben. Wenn Ihre Seite an Sichtbarkeit verliert, sollten Sie stets die eigene Präsenz gründlich analysieren. Ist der Content in Ordnung? Gibt es sich kannibalisierende Seiten? Stimmt der technische Hintergrund? Wie sieht es mit den Ladezeiten aus? Sollten Sie hier schwerwiegende Schnitzer ausfindig machen, sollten Sie hier ansetzen, um bessere Suchmaschinenoptimierung durchzuführen. Wenn noch immer kein Kurswechsel in der Sichtbarkeit zu verzeichnen ist, dann spätestens ist es Zeit, die Links zu überprüfen und gegebenenfalls aus der Bad Neighbourhood wegzuziehen.

Aus schlechter Nachbarschaft befreien

Halten Sie Ihr Linkprofil immer im Blick und hinterfragen Sie bestehende Verlinkungen auf externe Seiten unbedingt. Was Backlinks auf Ihre Website betrifft, ist es ratsam, den von Google gesetzten SEO- und Content-Standards zu folgen. Versuchen Sie nicht, so schnell wie möglich, so viele Links wie möglich zu ergattern. Bauen Sie stattdessen nachhaltigen und hochwertigen Content auf, der einen echten Mehrwert liefert. Betreiben Sie Brand Building und treten Sie als echter Experte zu Themenfragen Ihrer Branche auf. Es dauert dann zwar länger, doch mit der Zeit ergeben sich hochwertige Backlinks ohne Bad Neighbourhood. Qualität statt Quantität. Auch Gastartikel auf anderen Plattformen (natürlich auf seriösen Seiten) stellen gute Möglichkeiten für nachhaltiges Linkbuilding dar.


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Über Rene Härer

Wer eine ansprechende Beschreibung für seine Produkte oder Dienstleistungen für seinen Online-Shop sucht, ist bei René an der richtigen Adresse! Der studierte Geschichtswissenschaftler ist Teamleiter unseres Content-Managements und behält in der Redaktion den Überblick. Vom Liebhaber-Mofa über Designprodukte bis hin zu Campingartikeln – René und seine Kollegen finden für jedes Produkt die passende Beschreibung! Mit seiner offenen Art ist er nicht nur erster Ansprechpartner für Kunden wenns um Content geht, sondern sorgt auch im Büro für gute Stimmung.